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„Bund für Pädagogik, Psychologie und Systemik“ eröffnet vollstationäre Mutter-Kind-Einrichtung
Thorsten Bund strahlt. Nach zwei Jahren ist er am Ziel. „Das Vorderhaus des alten Bauernhofes von Grund auf saniert, der Schweinestall mit einem „Haus im Haus“ nutzbar gemacht. Endlich steht jetzt eine vollstationäre Mutter-Kind-Einrichtung vor uns, die mit ihrer Lage und den sozialtherapeutischen und pädagogischen Möglichkeiten ihresgleichen sucht.“
Im idyllischen Bakede am Süntel hat der 54-Jährige einen Anlaufpunkt für „Systemsprenger“ geschaffen. „Das sind Menschen, die von keinem staatlichen Hilfesystem erreicht werden.“ Thorsten Bund und seine Unternehmensgruppe, in der eine Vielzahl von interdisziplinären Spezialisten sich um die Klienten kümmern, arbeiten an „psychischen Störungsbildern“ ebenso wie der frühzeitigen Erkennung von Kindeswohlgefährdungen. „Schon bevor die tatsächlich eintreten.“
Für Bunds Team ist dabei die Jugendhilfe der Schulterschluss zwischen sozialer Arbeit, schulischer Bildung, Inklusion und Staatsbürgerkunde. Mithin eine eminent politische Arbeit. „Wir sind diejenigen, die in vielen Haushalten aufzeigen, wie Tag, Woche, Monat und Jahr gelingen können, wenn es eine gute Struktur gibt, wenn sich möglichst alle beteiligen und wir aufzeigen können, wie Staat, Demokratie und Gesellschaft gelingen und vor allem wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können.“
Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern ist für Thorsten Bund dabei „praktizierte Nachhaltigkeit“. „Wir diskutieren nicht, ob wir in Bildung oder Nachhaltigkeit investieren, denn Bildung ist für uns Nachhaltigkeit“, stellt er klar.

Eine Arbeit, in deren Kontext für Bund und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kontinuität, Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit und Flexibilität „in höchstem Maße verbindlich“ sind, um im Einzelfall ganz pragmatisch eingreifen und Probleme lösen zu können. In der von Bund in Bad Münder ansässigen Unternehmensgruppe jetzt neu geschaffenen Mutter-Kind-Einrichtung werden psychisch belastete sowie werdenden Mütter mit ihren Kindern in einem 24-Stunden-Coaching von professionell ausgebildeten Fachkräften betreut.
„Eine Vielzahl von Experten arbeitet daran, Familien zu stärken.“
Thorsten Bund: „Unsere Auftraggeber sind die Jugendämter. Ziel unserer Betreuung ist die Erarbeitung eines eigenständigen, situativ angemessenen und verantwortungsvollen Lebens zwischen Müttern und ihren Kindern.“

Berater, Ideengeber und Perspektivwechsler zu sein, darin sehen die Helfer um Thorsten Bund ihre Hauptaufgabe. Eine Vielzahl von Experten arbeitet daran, Familien zu stärken. Erzieher, Sozial- und Heilpädagogen, Psychologen, Heilerziehungspfleger und viele andere, sie alle betreuen die Familien, die bis zu drei Jahre in der neuen Einrichtung Schutz und Hilfe finden. „Schon die Umgebung ist dabei Teil der Therapie“, so auch die Landtagsabgeordnete, gelernte Kinderkrankenschwester, Sozial- und Gesundheitsexpertin Petra Joumaah aus Bad Münder. Auch für sie ist Bunds Mutter-Kind-Haus notwendiger denn je. „Wir beobachten seit langem eine wachsende Isolation und daraus resultierend familiäre Probleme“, weiß die Politikerin.
Die sollen und müssen ganzheitlich angegangen werden, fordert Thorsten Bund. „Wir müssen die Familie in Gänze sehen“, stellt er klar.
Mit rund 14 Zimmern, einer Wohn- und Nutzfläche von 450 und einer Grundstücksfläche von 6500 Quadratmetern ist das Projekt auf weitere Entwicklungen angelegt. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Michael Nözel will Thorsten Bund in einer zweiten Ausbaustufe die „tierische Intervention“ und eine „Reittherapie“ einrichten. „Anderswo kommen dabei Delphine zum Einsatz, bei uns werden es Esel und Pferde sein“, kündigt er an – und kommt so seinem Anspruch, dass „Bildung künftig völlig neu gedacht werden muss“, wieder ein großes Stück näher. Ernst August Wolf