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Kaffee für die Pfingstrose

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Die Päonien treiben aus. Dies ist der beste Zeitpunkt, Kaffeesatz in das Erdreich rund um die Staude einzuarbeiten. Alle vier Wochen sollte der Kaffeesatz den Päonien gegeben werden. Er begünstigt Wachstum, Vitalität und Blüheigenschaften. FOTO: SAS

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Braunes Gold aus der Filtertüte – da blühen Päonien und andere doppelt schön

Tee trinken und abwarten? Nein, lieber einen Kaffee aufbrühen, denn der Kaffeesatz ist braunes Gold für viele Pflanzen. Zum Beispiel für Pfingstrosen. Die recken ihren Neuaustrieb jetzt schon kräftig aus dem Erdreich kommend dem Licht entgegen und mögen Kaffee gerne – in krümeliger, abgekochter Form, versteht sich.

             

Wichtig ist: Dieser vollkommen natürliche Dünger sollte nicht mehr brühwarm sein, sondern kalt und schimmelfrei. Normalerweise findet er ja sein Ende auf dem Kompost, aber wo ein Ende, da ist eben auch ein Anfang, und insofern eignet sich Kompost als Dünger für Pfingstrosen gut. Allerdings: Alle vier Wochen diesen wundervollen, verlässlichen Stauden eine Portion pur zu verabreichen, indem das Material leicht oberflächlich in die Erde eingearbeitet wird, wirkt sich hervorragend auf die Blütenbildung und die Vitalität der Päonien aus. Das behaupten jedenfalls Gartenexperten, die es regelmäßig anwenden.

Inhaltsstoffe wie Kalium, Stickstoff und Phosphor begünstigen das Wachstum.

Worin nun liegt das Geheimnis? Kaffeesatz hat einen niedrigen pH-Wert und eignet sich deshalb besonders zum Düngen von Pflanzen, die einen sauren, humusreichen Gartenboden bevorzugen. Er enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalium, Stickstoff, Phosphor, Gerbsäure und Antioxidantien, die auch in handelsüblichen Düngeprodukten enthalten sind. Diese Komposition an Ingredienzen sorgt für ein kraftvolles Blatt- und Blütenwachstum, gerade Stickstoff und Phosphor sind dafür von entscheidender Bedeutung.

Die Pfingstrosen sind nur ein im wahren Wortsinn schönes Beispiel dafür, dass Kaffeesatz nicht in den Müll, sondern in den Garten gehört. Es gibt viele weitere Pflanzen, die davon profitieren können, vor allem solche, die ein saures Milieu bevorzugen, auch im Gemüseanbau. Also unter anderem Rhododendron, Hortensien, Kamelien, Brom- und auch Erdbeeren sowie Gurken und Zucchini.

Ein Wunderdünger also, den viele nicht auf dem Schirm haben, vermutlich, weil in ihrer Küche nur noch Kapselmaschinen knattern, aus denen der Deutschen liebstes Heißgetränk nicht nur schlechter schmeckt als hand- oder maschinenaufgebrühter, sondern die es quasi unmöglich machen, den Kaffeesatz zu nutzen. In der umweltschädigenden Kapsel wird er schlicht über den Restmüll entsorgt. So schade!

Denn wer den Kaffeesatz nicht extra sammelt, um ihn in die Erde einzuarbeiten, sondern ihn dem Kompost beimischt, tut Gutes für das braune Gold. Weil sogar Regenwürmer darin eine Nahrungsquelle entdecken. Und wer‘s ausprobieren mag: Kaffeesatz dient auch als natürliche Schneckensperre. Einfach mal die jungen Triebe von Rittersporn und Tagetes damit umkrümeln und schauen, was passiert. Vielerorts nichts: Schnecken hassen das Zeug und bleiben ihren Leibspeisen fern.

Ein Grund mehr, sich jetzt noch mal ein frisches Tässchen aufzubrühen. SASKIA GAMANDER