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Raths-Apotheke Hameln: Bärenstarker Rückhalt in der Krise

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Die Apotheken in der Region zeichnen sich durch fachliche Beratung aus – die für die Kunden zudem auch noch kostenfrei ist. Foto: stock.adobe.com/Karanov-images

Nacht- und Notdienst in der Apotheke

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Warum unsere Apotheken so wertvoll sind / Riesiger Beratungsaufwand

Die Zeichen stehen auf … Überstunden. Seit Monaten geht das so. Viele Apotheken arbeiten seit Beginn der Covid-19-Pandemie, als Kunden Hamsterkäufe von Schmerzmitteln tätigten (Paracetamol war phasenweise ausverkauft!), am Limit. Dass ihnen nicht nur freundliche Reaktionen entgegengebracht werden, liegt an einigen wenigen schwarzen Schafen der Branche, die sich durch die von der Bundesregierung ihnen auferlegte Verteilung der Mund-Nase-Schutzmasken bereichert haben sollen. Der überwiegende Teil hat dies freilich nicht getan – und ist als Apotheke vor Ort erst recht in der Pandemie eine bärenstarke Stütze der Gesellschaft.



Der Personaleinsatz in den Hamelner Apotheken ist immens. Auch weil sich die Grenzen im Laufe der Pandemie nicht zum Guten verschoben haben. Ulrike Berz, Inhaberin der Raths-Apotheke in Hameln, kann kaum glauben, was sich bisweilen in der Beratung abspielt. „Da gibt es Menschen, die zum Discounter laufen, dort den Schnelltest kaufen und sich dann – weil sie nicht damit zurechtkommen – bei uns beraten lassen wollen. Das ist ein Unding. Und es zeigt deutlich, dass es sehr schlecht ist, wenn wichtige medizinische Dinge plötzlich in Supermärkten angeboten werden. Das gehört eindeutig nur in die Hände von Fachleuten und von niemand anderem!“ De facto von Ärzten und Apotheken.

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Fotos: stock.adobe.com/phoenix021 stock.adobe.com/pikselstock

Riesiger Beratungsaufwand, der kostenfrei ist

An der Marschrichtung, wie sie von Bund, Ländern und Gesundheitsminister Jens Spahn in den vergangenen Monaten vorgegeben wurde, lässt Ulrike Berz kaum ein gutes Haar und spricht auch für viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, „die in ihren Apotheken einen riesigen Beratungsaufwand haben, der übrigens kostenfrei ist“; kostenfreie Beratung gebe es in zahlreichen anderen Branchen nicht.

Und da ist eben auch die Sache mit den „Mund-Nase-Schutzmasken“, wonach ein ganzer Berufsstand in Verruf geraten war. „Es ist eine Frechheit, zu behaupten, dass sich Apotheken durch den Verkauf dumm und dämlich verdient hätten. Es mag schwarze Schafe gegeben haben, wie überall. Ich kann aber nur – auch stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen, die ihren Beruf als Apotheker ernst nehmen – sagen, dass wir uns in keiner Weise bereichert haben.“ Im Gegenteil: Alle Masken, die kostenlos an die über 60-Jährigen abgegeben wurden, mussten zunächst eingekauft werden. „Wir Apotheken haben das Geld für die in der ersten Phase sehr teuren FFP2- und OP-Masken vorgestreckt – und es dauerte zwei Monate, bis wir es ersetzt bekamen“, sagt Ulrike Berz. Großhandlungen. Importeure. Nichts sei klar gewesen in jener Zeit. Die Bundesregierung habe es versäumt, hier Unterstützung zu leisten. Sie habe etwas versprochen, was andere dann halten mussten. „Denn die Lieferanten dieser Masken waren dünn gesät. Die mussten wir selbst ausfindig machen. Wer seinen Auftrag als verlässliche Apotheke wirklich ernst nimmt, kauft ja kein billiges Zeug, sondern hat, wie wir das getan haben, natürlich Masken geordert, die auch in Deutschland zertifiziert wurden“, sagt Ulrike Berz.

„Der Impfstoff muss zu den Hausärzten“

Die Inhaberin der ältesten Apotheke vor Ort – die Raths-Apotheke wird in diesem Jahr 410 Jahre alt – und ihre Kolleginnen und Kollegen haben außerdem ein räumliches Problem, das es vielen unmöglich macht, Schnelltests durchzuführen. Dafür muss nämlich ein Extra-Zimmer zur Verfügung stehen, ein Zimmer, dass die meisten Apotheken nicht haben – und Zelte vor dem Eingang sind nicht gestattet. Wobei die Sache mit den Tests zwar schön und gut ist, aber entscheidend ist der Impfstoff. Ulrike Berz: „Der muss jetzt her! Und die Hausärzte müssen impfen – die sind doch viel zu spät ins Boot geholt worden. Sie kennen sich bestens aus. Die verimpfen doch auch den Grippe-Impfstoff, der im Übrigen über die Apotheken beschafft wird. Genau so kann man es doch auch jetzt machen.“ ey

24 Stunden in Bereitschaft

Nacht- und Notdienst in der Apotheke

Nicht nur während der allgemeinen Ladenöffnungszeiten sind die Apotheken verlässliche Ansprechpartner, auch nachts, am Wochenende oder an Feiertagen wie Ostern stehen sie in Notsituationen bereit.

Wenn eine plötzliche Erkrankung, starke Schmerzen oder andere Ereignisse einen dringenden Bedarf an Arzneimitteln und fachlicher Beratung entstehen lassen, ist die Apotheke vor Ort für die Patienten da. Es ist laut Apothekerkammer Niedersachsen sichergestellt, dass jeder Bürger in zumutbarer Entfernung – überwiegend in Entfernungen von zehn bis 20 Kilometer, abhängig von der Besiedlungsdichte – rund um die Uhr einen Apotheken-Notdienst für seine Notfälle zur Verfügung hat. Während eines Notdienstes ist eine diensthabende Apotheke immer für 24 Stunden in Bereitschaft. Der Apotheker ist in dieser Zeit rund um die Uhr erreichbar – auch in der Nacht. Er hält sich entweder in einem Nachtdienstzimmer in der Apotheke oder mit einer Sondergenehmigung zu Hause in der Nähe der Apotheke auf. Auch dort ist er per Apothekenklingel über eine Rufumleitung telefonisch uneingeschränkt erreichbar und binnen zehn Minuten in der Apotheke, um Patienten versorgen zu können. Nachts werden Patienten in der Regel aus Sicherheitsgründen über eine sogenannte Notdienst-Klappe mit den Medikamenten versorgt. Sind sich Patienten nicht sicher, wo sie die nächste Notdienstapotheke finden, können sie sich über die deutschlandweit geltende Mobilnummer 22833, über www.apothekerkammer-nds.de/notdienstportal, https://www.aponet.de/ oder die Festnetznummer 0800 00 22833 erkundigen. Zusätzlich gibt es die kostenlose Apothekenfinder-App, die auch die Entfernung zur nächsten Apotheke sowie Telefonnummer und Wegbeschreibung enthält. ey