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Schön hier in Lügde

Geschichte und Gegenwart auf Schritt und Tritt

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Die Kilianskirche thront stolz und geschichtsträchtig über der Stadt. Foto: yt

Wie uns Lügde wahrlich verführen kann

Bad Pyrmonter Bürgerinnen und Bürger, die stolz sind auf ihre( n) Quell(en) voller Gesundheit und Lebensfreude, schauen bisweilen etwas verstohlen in die Geschichte. Denn in der Tat kamen zur Mitte des 16. Jahrhunderts nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa Abertausende Menschen in die Gegend von Lügde, um zum Hylligen Born zu gelangen, dessen Wasser angeblich jedes Gebrechen heilen sollte. Jahrhunderte später gehört der Hyllige Born zur Kurstadt, keinesfalls zu Lügde. Was gleichwohl nicht bedeuten soll, dass es hier, in jener Stadt, die eine über 1200-jährige und damit viel längere Geschichte als Bad Pyrmont vorzuweisen hat, nicht auch andere großartige Sehenswürdigkeiten gibt. Manche davon lassen sich gerade im Rahmen des Novemberleuchtens (siehe weiterer Artikel auf dieser Seite) besonders gut betrachten. Denn der historische Kern Lügdes, der hier im Fokus steht, vermag mit seinem Zauber aus Geschichte und Gegenwart jeden Schlendernden und Shoppenden begeistern zu können. Fachwerkfassaden prägen das Bild. Die Altstadt zählt zu den am besten erhaltenen historischen Stadtkernen Nordrhein-Westfalens. 

Innenstadt erstrahlt in ganz besonderem Licht

Da sind ferner weitere historische Gebäude, die Teil des Fundaments der Schönheit Lügdes sind. Die Kirche St. Kilian zählt ohne Zweifel dazu. Diese romanische kreuzförmige Gewölbebasilika südlich der Stadt, deren Kreuzgratgewölbe der Klosterkirche in Lippoldsberg nachempfunden worden sind, thront kolossal berauschend über Lügde. Sehenswert sind die Würfelkapitelle, von denen in Westfalen nur noch wenige erhalten sind. Bedeutsam ganz sicher auch das frühere Franziskanerkloster. Gebet im Mittelpunkt stand, befinden sich heute ein Kindergarten und eine Seniorentagesstätte. Außerdem werden die Räumlichkeiten für Kulturveranstaltungen genutzt. Dieses Gebäude ist ein Paradebeispiel dafür, wie in Lügde Vergangenheit und Gegenwart zusammengebracht werden, um die Zukunft zu gestalten.

Die Geschichte von Lügde ist geprägt von den sogenannten Ackerbürgern; ein Großteil der Menschen lebte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu einem wesentlichen Teil von der Landwirtschaft. Die übrigen bestritten ihren Lebensunterhalt durch Handel und Handwerk. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die wirtschaftliche Situation, als sich die industrielle Zigarrenherstellung entwickelte und die Stadt zu einem Zentrum der Tabakverarbeitung wurde! Und auch die Heimkunst des Klöppelns war in Lügde sehr verbreitet. Ob von diesen Spuren noch viel übrig ist? Auf einem Rundgang durch die Stadt wird man es erfahren. Und das Novemberleuchten ist ein triftiger Grund, Lügde zu besuchen.