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Des Frühlings neue Kleider

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Von wegen Osterglocken: Bei diesen gelb blühenden Frühlingswichteln handelt es sich um Wilde Tulpen (Tulipa sylvestris). FOTO: IBULB

Frühe Blüher

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Die Farben des nächsten Jahres wollen schon im Herbst angemischt werden

Die frühesten Frühlingsblumen sind Zwiebelblumen. Es sind die sogenannten Stinsenpflanzen und Waldflora, die nach der Kälte die erste Farbe ins noch junge Jahr bringen. Wer freut sich nicht, wenn so früh schon – die Äste der Gehölze noch nackt – Farbe im Garten ist? Doch ohne Fleiß kein Preis: Wer sie nicht pflanzt – und Pflanzzeit ist jetzt bis zum ersten Frost –, wird sich auch nicht über ihren Anblick freuen können.

             
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Sternhyazinthen zaubern ein zauberhaftes Blau in den Frühlingsgarten. FOTO: IBULB

Wenn der Rest des Gartens noch ruht, beginnen Frühlingszwiebeln wie Schneeglöckchen, Schneeruhm und Krokusse bereits zu wachsen. Wie ist das möglich? Blumenzwiebeln speichern im Herbst und Winter Nährstoffe in den vielen Schichten der Zwiebel (den Röcken). Das sorgt dafür, dass sie genügend Reserven haben, um sehr früh mit dem Wachstum und der Blüte zu beginnen. Es sind echte Frühlingsblumen.

Ein großer Teil der Frühlingsblumen fällt unter die Stinsenpflanzen. Das sind Blumenzwiebeln, die früher in den Gärten und Landgütern von herrschaftlichen Herrenhäusern gepflanzt wurden. Sie taten dies, um noch mehr Ansehen zu gewinnen. Diese frühlingsblühenden Blumenzwiebeln verwildern und bilden schöne Blumenteppiche. Sie sind übrigens nicht einheimisch, sondern wurden von Abenteurern und Botanikern entdeckt und nach Westeuropa gebracht.

Nach den Stinsenpflanzen wächst auch die Waldflora früh im Frühling. Diese Frühlingsblumen gedeihen, wie die Waldanemonen, am besten unter großen Baumgruppen. Sie müssen früh wachsen und blühen, weil an den Bäumen schnell Blätter wachsen. Sobald die Blätter an den Bäumen sind, ist im Wald nämlich zu wenig Licht. Diese Blumenzwiebeln gedeihen sehr gut auf trockenem und nährstoffarmem Boden und funktionieren perfekt als Unterholz für Bäume und Sträucher.

Vor dem Genuss kommt die Arbeit. Aber auch die ist in diesem Fall ein Vergnügen, denn mit einem Blumenzwiebelpflanzer können die Zwiebeln selbst in bestehenden Rasenflächen und erst recht in den Beeten zwischen Stauden und unter Gehölzen, wo die Erde lockerer ist, gepflanzt werden. Die Pflanzzeit ist jetzt! ibulb
     

Auf die Nüsse

Erntezeit bedeutet hier, aufsammeln anstatt auf die Leiter zu steigen

Ob Wal- oder Haselnüsse: Jetzt fallen sie, können aufgesammelt, getrocknet, geknackt, gelagert werden. Was auch immer mit ihnen geschieht: Den Speiseplan ergänzen sich vitaminreich und mit guten Fetten, wetten?

Wal- und Haselnüsse sind ein besonderer Schatz, denn sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren und – zumindest im frischen Zustand – auch an Vitaminen (vor allem Vitamin B). Es ist eine wahrhaftig segensreiche Zeit, „denn Äpfel, Nuss und Mandelkern…“ – sie halten länger, viel länger noch als bis Weihnachten. Die Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), ein mehrstämmig wachsender Busch, ist ein Birkengewächs. Die Walnuss hingegen begründet eine eigene Gattung mit hoch (teils bis 30 Meter) wachsenden Bäumen. Haselnussgehölze sind vor allem als Büsche bekannt, die so breit wie hoch werden. Doch es gibt auch hier Bäume. ’Wunder aus Bollweiler‘ und ’Hallesche Riesen‘ wachsen aufrecht bis sechs Meter hoch, entwickeln einen Hauptstamm. Die Hasel ist eine pflegeleichte Pflanze, kommt mit Halbschatten und Sonne gut zurecht, wächst auf fruchtbarem, durchlässigem und kalkhaltigem Boden am besten.

Merkwürdig ist die Erscheinung der Walnüsse. Die harte Schale birgt eine seltsam geformte Frucht, die nicht allein ihrer Form wegen als Gehirnnahrung gilt. Walnüsse sollen tatsächlich dazu beitragen, die grauen Zellen zu unterstützen. Wo genug Platz im Garten ist, sollte aber nicht nur aufgrund dieser guten Ingredienzen, sondern auch wegen der stattlichen und schönen Form des Baumes eine Walnuss (Juglans regia) gepflanzt werden. Das Terrain sollte nicht kleiner als 700 Quadratmeter sein, wenn das Wohnhaus auch noch darauf steht, denn Walnussbäume werden je nach Sorte bis zu 30 Meter hoch und bilden eine mächtige, bis 15 Meter breite Krone aus. Beim Standort sind sie wählerischer als die Haseln, benötigen gut durchlässige, frische, tiefgründige Böden und tolerieren es nicht, im Schatten oder Halbschatten gepflanzt zu werden. Sie benötigen außerdem viel Zeit, um zu fruchten: sicher zehn Jahre bis zur ersten Nuss. ey
  

Frühe Blüher

Zwiebelblumen gibt es zahlreich, sowohl Arten als auch Sorten. Viele von ihnen läuten den Frühling ein, manche schon sehr früh im Februar. Verlässliche Arten, die auch hübsch verwildern, zählen Folgende:
- Hasenglöckchen (Hyacinthoides)
- Wald-Tulpe (Tulipa sylvestris)
- Weißes Buschwindröschen (Anemone nemerosa)
- Bärlauch (Allium ursinum)
- Hundszahn (Erythronium)
- Schachblume (Fritillaria meleagris)
- Nickender Milchstern (Ornithogalum nutans)
- Krokus (Crocus)
- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
- Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum)
- Balkan-Windröschen (Anemone blanda)
- Sibirischer Blaustern (Scilla siberica)
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Sternhyazinthe (Chionodoxa)
- Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida)
- Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus)
- Winterling (Eranthis)
- Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum)