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"Als Hölzenbein die Hose platzte"

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Geschafft: Nach arbeitsreichen Monaten ist das Buch von Klaus Frye jetzt erschienen. Foto: mes  

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Geschichten, Anekdoten, Legenden: Ehemaliger Dewezet-Sportreporter Klaus Frye bringt Buch anlässlich 100 Jahre Spielvereingung Bad Pyrmont heraus

Die Geburtsstunde des Fußballsports lag lange Zeit zurück… - Mit diesen Worten beginnt ein ganz besonderes Buch, das soeben erschienen ist. Mit dem Titel „Als Hölzenbein die Hose platzte“ hat der ehemalige Dewezet-Sportreporter Klaus Frye auf über 200 Seiten Geschichten, Fakten, Anekdoten und Legenden rund um die Spielvereinigung Bad Pyrmont zusammengetragen, die seit 100 Jahren besteht.
     

             

„In einer stillen Stunde hatte ich die Idee dazu“, schmunzelt Frye. Als er im September vergangenen Jahres in Rente ging, sei ihm durch den Kopf gegangen: „202 wird die Spielvereinigung 100 – und wenn jemand ein Buch verdient hat, dann dieser Verein!“ Und so fing er an, Material zu sichten, zu recherchieren, zu forschen, Kontakte zu knüpfen oder wieder aufleben zu lassen. Es war eine Mammutaufgabe. Gerade die ersten Jahre nach Gründung des Fußballvereins hätten nicht viel hergegeben. „Erst ab etwa 1945 wurde ich schnell fündig“, erinnert er sich. „Ganz ordentlich“ geholfen habe dabei das Archiv Deister- und Weserzeitung. Er stöberte im Stadtarchiv von Bad Pyrmont, fand vereinzelt Berichte in der „Pyrmonter Zeitung“, die bis 1944 erschien. „Und abends habe ich dann einfach mal, statt TV zu schauen, ‚rumgewühlt‘ – auch in eigenen Aufzeichnungen –, Stichworte aufgeschrieben und einen Plan entwickelt.“ Denn eines sei für ihn von Anfang an klar gewesen: „Es sollte keine sondern ein Buch Geschichten.“
      

Nach und nach hat Klaus Frye dann auch Fotos zusammen getragen. Da kam schon das eine oder andere Schätzchen zum Vorschein. „Einige“ hatte ich mir schon vor vier oder fünf Jahren gesichert, als die Pyrmonter Nachrichten ihr Foto-Archiv entsorgten“, erzählt er. Die entsprechende Kiste habe er geschwind mit nach Hause genommen. Und daraus förderte er dann „eine ganze Menge aus Pyrmonts großen Fußballtagen“ zutage: Pokalspiele, Kopffotos von Spielern und noch so viel mehr. Mittlerweile hatte sich Fryes Projekt herumgesprochen, sodass quasi aus dem Nichts Menschen auf ihn zukamen, die ihm Material anboten. Astrid Jörg, Inhaberin von Bellino-Moden, überraschte ihn beispielsweise mit Fotos aus der Zeit, als ihr Vater einmal in der ersten Mannschaft gespielt habe. Und er kam durch Hermann Heuer zu einer Kladde, die eine „alte, pfiffige Dame“ in der Buchhandlung Heuer abgegeben hatte.
     

"Abends habe ich dann einfach mal, statt TV zu schauen, ‚rumgewühlt‘ – auch in eigenen Aufzeichnungen."

Sie hatte sie im Keller gefunden. „Mit Hermann Heuer verbindet mich eine lange Bekanntschaft“, freut sich Frye, der eigentlich durch und durch baller ist. Und dann gab es auch noch den ehemaligen Spieler Paul Reinemund, heute 93 Jahre alt, wohnhaft in Lügde, der den Autor mit zahlreichen Begebenheiten aus seiner Erinnerung fütterte. Wie dem auch sei – Klaus Frye konnte aus der doch recht verdreckten Kladde ein paar wertvolle Fotos aus den Jahren 1920 bis 1944 herausziehen. Hier stieß er dann auch auf ein Mannschaftsbild aus dem Gründungsjahr 1920, das sogar mit Namen versehen war. Damals nannte sich der Verein noch Eintracht Bad Pyrmont. In der Nazi-Zeit wurden viele Vereine zusammengelegt, woraus schließlich 1946 die Neugründung unter dem Namen Sportvereinigung Bad Pyrmont hervorging.
      

"Ein ehemaliger Spieler, Paul Reinemund, fütterte mich mit vielen Begebenheiten aus seinen Erinnerungen."

„Ab diesem Zeitpunkt war es relativ einfach, gutes Material zu finden“, schildert Frye seinen Motivationsschub. Alte Bekannte stellten ihm von ihren jeweiligen Eltern noch Fotos und Berichte zur Verfügung – „und so hat sich alles weiterentwickelt“. Und einen regelrechten Lauf erfuhr er, als er in die 60er Jahre eintauchte. Immer wieder erfuhr er große Unterstützung von Menschen in seinem Umfeld, die ihm alte Fotos und Plakate zur Verfügung stellten, zum Beispiel von einem großen Pokalturnier in Barcelona.
     

     
Der Reporter hatte sich Fristen und Grenzen gesetzt. Anfangs peilte er um die 150 Seiten an. Doch den Statistik-Liebhabern unter den zukünftigen Lesern wollte er auch etwas bieten. Und so fiel die Entscheidung, auch Tabellen auf den hinteren Seiten des Buches aufzuführen. „Die gab es seit dem Jahr 1950“, gibt er Auskunft. Damit sie alle in gleicher Form und Aufmachung abgedruckt werden konnten, sprang Sohn Niklas zu Hilfe und bearbeitete sämtliche Dateien. Dadurch wurden es „ein paar Seiten mehr“. Zwischenzeitlich hatte sich der Autor bereits ein Angebot eingeholt – was lag näher, als die CW Niemeyer Buchverlage mit Layout und Druck zu beauftragen? „Kurze Wege und man kennt sich“, führt Frye als Vorteile an.
     

"Der Leser taucht in die Glanzzeiten des Vereins und wird über die eine oder andere – oft unbekannte – Anekdote sicher schmunzeln."

Gemeinsam mit den Mitarbeitern wurden Fristen und Deadlines gesetzt – und im Spätsommer war es dann soweit: Klaus Frye übergab sein Oeuvre dem Verlag. Nach der professiolen Gestaltung entstanden schließlich 212 Seiten. Am 9. November ging das Ganze in Druck. Und nun liegt es vor – das äußerst informative, amüsante, kurzweilige Buch „Als Hölzenbein die Hose platzte“. Zu je 19,20 Euro (ja, die Zahl ist nicht zufällig gewählt!) sind die Exemplare in der Fürstenbuchhandlung und im Museum im Schloss Bad Pyrmont sowie in der Dewezet-Geschäftsstelle in Hameln erhältlich. Und wer sich das Werk zulegt, der wird auch erfahren, was damals, im DFB-Pokalspiel 1978, mit Hölzenbeins Hose genau passierte, und was Pyrmonts Spieler Wolfgang Christoph damit zu schaffen hatte. Der Leser erlebt sämtliche Höhenflüge und Tiefschläge der Spielvereinigung noch einmal, erfährt Umfassendes über den einen oder anderen Spieler, taucht ein in die Glanzzeiten des Vereins und wird sicherlich über die eine oder andere – oft unbekannte – Anekdote schmunzeln. „Es hat ganz viel Spaß gemacht – aber ich würde sagen, in den nächsten Wochen werde ich erst mal kein Buch mehr schreiben“, lacht Klaus Frye. Er ist dankbar für die unfassbar tolle Hilfe die er von allen Seiten erfahren hat – ohne diese Unterstützung sei dieses Projekt ein Traum geblieben. mes